Die Gemeinde Rot beherbergte bis zum Jahre 1964 keinen Schützenverein in ihren Mauern, auch nicht in der Blütezeit des Badischen Kriegerbundes, in den Jahren 1920 – 1935. Im September 1964 schließlich fanden sich 28 schießsportfreudige Männer, an der Spitze Karl Rensch zusammen, um einen Schützenverein aus der Taufe zu heben. Das erste Training fand in einer Kiesgrube statt. Die erste Mannschaft bestand damals aus den Schützen Karl Rensch, Erich Schuhmacher, Josef Geider, Helmut Mühlburger, Leo Steger und Dietmar Bellemann. Vom ersten Wettkampf brachten sie gleich einen Sieg mit nach Hause, der bei allen Vereinsmitgliedern große Begeisterung hervorrief. Bald darauf führte der Verein seine erste Vereinsmeisterschaft und das Königsschießen durch.

Der erste Vereinsmeister hieß Erich Schuhmacher. Der erste Roter Schützenkönig war Erwin Stegmüller und der erste Jungschützenkönig Leo Steger.

Gründungsmitglieder mit dem ersten Schützenkönig im Jahre 1965

Ab 1965 bot sich im „Hirschsaal“ Gelegenheit einen provisorischen Luftgewehrstand zu errichten. Dank der besseren Übungsmöglichkeiten stellten sich bald sportliche Erfolge ein. Später siedelte der Verein in die alte Zigarrenfabrik Reiner um.

Im August 1966 wurde das Gründungsfest gefeiert. Um ein einheitliches Bild der Schützenbrüder zu gewährleisten, wurde beschlossen, einen Schützenanzug anzuschaffen. Das Fest welches ein Novum in der Gemeinde darstellte, zeitigte positive Folgen. Der Mitgliederstand wuchs auf über hundert an, darunter ausreichend Frauen, so dass eine Damenmannschaft aufgestellt werden konnte.

Die erste Luftgewehrmannschaft im Jahre 1964

Infolge dieses Zuwachses wurde auch die alte Zigarrenfabrik zu einem nicht mehr ausreichendem Provisorium. Der Not gehorchend nahm man 1967 den Bau eines eigenen Schützenhauses in Angriff, nachdem die Gemeinde hierfür das Gelände zur Verfügung gestellt hatte. Dank der Opferbereitschaft und des Einsatzwillens der Mitglieder – angeführt von „Polier“ Adolf Geider – konnte der Verein am 1. Mai das Richtfest feiern und schließlich zum Jahreswechsel 1968/69 in das neue Schützenhaus einziehen. Durch weitere Idealisten wurde bis zum heutigen Zeitpunkt in mehreren Bauabschnitten eine Schießanlage erstellt, die mit zu den gelungensten im Badischen Schützenverband zählt.

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Die Traditionsfahne wird der Öffentlichkeit vorgestellt

Im großen Rahmen wurden 1970 die Fahnenweihe und 1974 das zehnjährige Bestehen gefeiert. Höhepunkt der Veranstaltungen war 1980 die Einweihung der Gesamtanlage, auf die der Verein mit Recht stolz ist. Im Jahre 1989 feierte der Schützenverein Rot im „Harres“ Sport- und Kulturzentrum sein 25-jähriges Bestehen mit einem Festbankett, einem Umzug und was sonst dazugehört.

In den Jahren 1983 bis 2002 wurde nach Bedarf und entsprechenden Anforderungen und Vorschriften Renovierungsarbeiten vorgenommen. Dadurch konnte die schießsportliche Tätigkeit auf der großen modernen Anlage noch intensiver betrieben werden.

Inzwischen wurde eine neue Schießhalle für Luftdruckwaffen mit 20 Ständen erstellt und in Betrieb genommen.

Die Aktivitäten der Sportschützen finden nach wie vor in erfolgreichen Teilnahmen an Vereins-, Kreis-, Landes- und Deutschen Meisterschaften mit zahlreichen Bestplatzierungen und Titelgewinnen ihren sichtbaren Ausdruck.

Zu all den schießsportlichen Erfolgen gehören natürlich auch gesellschaftliche Ereignisse. So finden alljährlich das Dreikönigs-Glücks-Schießen, das Erste-Mai-Schlachtfest, das Schützenfest verbunden mit dem überregionalen Luftpistolenturnier, die Ortsmeisterschaft und seit 2003 das Großkaliberturnier, der „Kerwestand“ und zum Saisonabschluss der Königsball statt. Weiterhin hat der Verein seit 1990 eine Theatergruppe, die bei eigenen und allgemeinen Veranstaltungen, wie beim Königsessen, beim Senioren-Fasching und der Senioren-Herbstfeier, Geburtstagen und anderen Festen, durch ihre Darbietungen gern gesehen und bekannt sind.

Da der bis dahin im Freien befindliche Schießstand für Luftdruckwaffen nicht mehr den neuesten Bestimmungen entsprach, beschloss man den Bau einer neuen Schießhalle. Im September 2002 begann man mit dem Abriss des alten Luftdruckgewehr-/pistolenstandes und in der Folge mit dem Bau der Schießhalle. Bereits im Juni 2003 konnte man das Richtfest feiern und zum Schützenfest im Jahre 2004 war die Halle fertig gestellt, so dass das 30. Luftpistolenturnier darin ausgetragen werden konnte. Im selben Jahr beging der Schützenverein mit großen Feierlichkeiten sein 40-jähriges Vereinsjubiläum im „Harres“ Sport- und Kulturzentrum.

Im September 2005 konnte Oberschützenmeisterin Ulrike Kazmierz im Rahmen einer Feierstunde den Bürgermeister Alexander Eger und die Pfarrer Stephan Burger und Johannes Höflinger zur Einweihung der neuen Schießhalle begrüßen. Die Halle umfasst 21 Schießstände, einen Auswertungs-, Tresor- und Heizungsraum sowie im Obergeschoß einen Sitzungsraum mit Büro und Sanitäranlagen.

Bei einem „Tag der offenen Tür“ nahmen viele Bürger die Gelegenheit wahr die erweiterte und sanierte Vereinsanlage zu besichtigen.

Im Außenbereich wurde im Jahre 2007 die in die Jahre gekommene Pergola komplett erneuert und die darunter liegende Fläche mit Pflastersteinen befestigt. Für unsere Vereinsfeste wie der 1. Mai (Schlachtfest) und Schützenfest sowie für viele weitere Veranstaltungen bietet die neue Pergola ein perfektes Umfeld.

In den Folgejahren mussten wir durch neue und strengere gesetzliche Sicherheits- und Umweltbestimmungen immer wieder die Schießanlagen anpassen. Im Zuge der Sanierung des 50-Meter-Standes und der Erneuerung des Daches beschlossen die Vereinsmitglieder im Jahre 2011 den An- und Umbau der Sanitäranlagen. Im Mai 2012 konnte mit dem An- und Umbau begonnen und im März 2013 beendet werden.

All diese Projekte waren nur durch die erwirtschafteten Rücklagen des Vereins, der guten Haushaltsplanung der Vorstandschaft, der bewilligten Zuschüsse der Gemeinde und des Badischen Sportbundes sowie dem tatkräftigen Engagements der Mitglieder möglich.

Der Verein zählt zur Zeit 263 Mitglieder, darunter ein großer Anteil aktiver Schützen. Oberschützenmeisterin ist derzeit Ulrike Kazmierz.